2002
Forschungshaus ÖKOPARK Hartberg

Forschungshaus Ökopark Hartberg

Team: Eric Huygenbart, Hannes Lackner

Client: Ökoplan Gmbh

 

Ort:

Das Forschungshaus stellt zusammen mit dem zentralen Eingangsgebäude und der noch zu errichtenden Energiezentrale das Zentrum des ÖKOPARKS dar. Ein Park der unter synergetischer Ausnutzung der einzelnen Produkte und Produktionsprozesse Betriebe aus dem Bereich Umwelttechnologie und Umweltdienstleistungen beherbergt. Diese werden durch Forschungs- und Vermittlungsinstitutionen unterstützt, welche auch Besuchern umweltrelevante Themen näherbringen sollen.

Funktion:

Das Forschungshaus soll als Demonstrationsbau neue ökologische Architekturkonzepte, avancierte Gebäudetechnik, wie Solararchitektur und in diesem Fall „Solare Kühlung“ vermitteln. Es beherbergt Büros, Werkstätten und Laborräumlichkeiten für die Forschungsgesellschaft Joanneum-Research und einen Seminar- und Ausstellungsraum im EG.

Form:

Dem Konzept eines solaren Niedrigenergiehauses entsprechend wird die Solarfassade nach Süden, die Geschlossenheit an den der Sonne abgewandten Seiten, die dynamische Speichermasse und der Sonnenschutz als Gestaltungselemente formal überhöht eingesetzt und so versucht, das Prinzip eines ökologischen und energiebewußten Architekturkonzepts schematisch und plakativ zu demonstrieren. Die Gebäudeform entsteht aus dem Prinzip der möglichst großen besonnten Fläche nach Süden und der geringstmöglichen Oberfläche nach Norden.

Weg:

Mittels Rampen an der Nordseite wird das Forschungshaus über einen Windfang erschlossen.

Labor und Werkstätten sind bodengleich auch für Anlieferung geeignet angeordnet.

Im Inneren verbindet ein offenes zentrales Treppenhaus an der Fassade die Geschosse.

Konstruktion:

Dachschale mit Leimholzbögen auf vorderem Stahlfachwerk, welches auch als Konstruktion für die Sonnenschutzlamellen dient. Subkonstruktion mit Leimholzpfetten.

Werkstätten- und Giebelwände aus Mantelbeton mit Lehmputz. Bodenplatte, Decke über Werkstätten sowie Fundierung und Wasserbecken aus Stahlbeton.

Haut:

Dachbogen mit Lärchenschindeln und teilweise mit Kupferblech gedeckt.

Innere Beplankung als Massivholzschalung, mit eingeblasenem Zellulosedämmstoff gedämmt (40cm Dämmstärke).

Geschoßdecke als Brettstapeldecke mit Trockenbodenaufbau. Flachdach über Werkstätten als extensives Gründach.

Innentrennwände: Gipskartonständerwände oder verglaste Metallkonstruktionen. Bodenbelag: Massivholzparkett auf Polsterhölzern. Keramische Fliesen in den Sanitärräumen und dem Labor. Treppe: Massivholz.

Licht:

Tageslicht durch großflächige Verglasungen nach Süden zur passiven Sonnenenergienutzung. Sonnenschutz durch Vordach und regulierbare Sonnenschutzlamellen, die auch als Photovoltaikelemente zur Gewinnung von elektrischer Energie dienen.

Kunstlicht durch abgehängte direkt-indirekt Rasterleuchten und Lichtschienen.

Gebäudetechnik:

Zentrale Lüftungsanlage mit solarer Kühlung „Desicant-Prinzip“ und Wärmerückgewinnung, wobei der Energieeintrag über die Solarfassade in der Desicantanlage in Kühlenergie umgewandelt wird. Elektrische Energie zum Betrieb der Anlage aus Photovoltaik – Sonnenschutzlamellen, Wärmeenergie aus Vakuumkollektoren an der unteren Fassadenkante. Zusätzliche Kühlung der Südfassade durch natürliche Konvektion, die durch Wasserbecken und die Öffnungen im Dach verstärkt wird. Elektronisch geregelte Sonnenschutzanlage aus Leichtmetall- und Photovoltaik-Glaslamellen.